Konzept Übungsfirma

Modell einer Übungsfirma - Rolle der Lehrkraft

 

Pädagogisches Unterrichtskonzept inkl. LehrerInnen

Die Übungsfirma stellt die Verbindung zwischen dem theoretischen Wissen aus den verschiedensten Unterrichtsgegenständen (Betriebswirtschaft, Unternehmensrechnung) und der Praxis dar. Unsere Übungsfirma ist das Modell eines realen Unternehmens, bei dem die Waren durch Warenkärtchen verkörpert werden und die Zahlungsflüsse über virtuelle Konten erfolgen. Das Ziel der Übungsfirmenarbeit ist es, das vorab Gelernte anzuwenden, zu festigen und neue Qualifikationen zu erwerben. In der Übungsfirma sollen einerseits Arbeitsabläufe erlernt und andererseits Schlüsselqualifikationen (Teamwork und selbstständiges Arbeiten) erworben werden. 

Die Schüler/innen erleben dieses Modell als Betrieb und als Lernort. Sie lernen alle innerbetrieblichen Abläufe in der ÜFA sowie die Zusammenarbeit mit externen Stellen (Kunden, Lieferanten, Finanzamt, Sozialversicherung, Banken usw.) kennen. Kurz gesagt: Die ÜFA stellt eine Unternehmenssimulation zu Lernzwecken dar und ist eine einzigartige handlungsorientierte Lehr-/Lernmethode, wo eine Vernetzung zu allen kaufmännischen Gegenständen stattfindet.

In der Übungsfirma werden alle betrieblichen Vorgänge, die auch in der realen Wirtschaft erforderlich sind, abgewickelt, d.h. es werden Pläne und Ziele vereinbart, Maßnahmen zur Umsetzung erarbeitet, Waren werden ein- und verkauft, Mitarbeiter/innen werden eingestellt, abgerechnet und beurteilt, alle Belege werden nummeriert, kontiert und verbucht, Zahlungen werden durchgeführt  usw. Der Unterschied zu realen Unternehmen besteht darin, dass Waren und Geld nicht real vorhanden sind.

Um all diese Vorgänge durchführen zu können, gibt es die Servicestelle der österreichischen Übungsfirmen, ACT (Austrian Center for Training firms), wo über 900 aktive Übungsfirmen registriert sind. ACT simuliert bzw. bietet auch verschiedene Dienste und Einrichtungen für uns (z.B. E-Mail, Bank, Finanzamt, Sozialversicherung, ÜFA-Suche, Webshop, Kreditkarte), um eine praxisgerechte Führung der UFA zu ermöglichen.

Die Übungsfirma kann immer aus zwei verschiedenen Winkeln betrachtet werden: einerseits als Betrieb und andererseits als Lernort. 

Sowohl der Lernort als auch der Betrieb orientieren sich an dem Regelkreis: Plan-Do-Check-Act.
Unser Unternehmen A&M setzt sich Ziele, die dann umgesetzt und überprüft werden und jede/r Schüler/in setzt sich in der Übungsfirma Ziele, welche Kompetenzen am Arbeitsplatz erreicht werden sollen. 
Die Erreichung der Ziele wird sowohl von den SchülerInnen selbst als auch gemeinsam mit den Lehrern in einem Mitarbeitergespräch evaluiert, um dann Verbesserungen/Korrekturen vornehmen zu können. 

Rollenverständnis für Betrieb und Lernort 

Wir möchten den Schülern ein Lernumfeld zur Verfügung stellen, in dem sie komplexe betriebliche Abläufe und Inhalte trainieren können. Gefordert sind ein hohes Maß an Eigeninitiative und Selbstorganisation.

Die Funktion von uns "Trainerinnen" ist es, sie sowohl fachlich als auch pädagogisch zu unterstützen. Dies geschieht durch das wöchentliche Feedback und regelmäßige Mitarbeiterbefragungen. 

Daher sehen wir als unsere Aufgaben:

  • Vorgabe der langfristigen Ziele (Rahmenbedingungen)
  • Gemeinsames Festlegen der operativen Ziele
  • Nach einer Einführungsphase sollen die SchülerInnen selbstständig arbeiten. Die LehrerInnen übernehmen nur mehr beratende Tätigkeiten und leisten Hilfestellungen. 

 

Methoden der Leistungsfeststellung

Zur Beurteilung werden folgende Punkte herangezogen:

  • laufende Arbeit in den einzelnen Abteilungen, dokumentiert durch ein Arbeitsprotokoll. Rückmeldung durch den Lehrer jede Woche durch Ankreuzen eines der 5 Smileys (ident mit 5 Punkten, die wöchentlich erreicht werden können)
  • Schriftliche Wiederholungen zu allgemeinen ÜFA-Inhalten (Arbeitsabläufe, Aufgaben der jeweiligen Abteilung, Kalkulation)
  • Schriftliche Überprüfung der zu erreichenden fachlichen Kompetenzen der jeweiligen Abteilung
  • Selbst-und Fremdbeurteilung der Zielerreichung anhand eines Bewertungsblattes
  • Übernahme besonderer Verantwortung bei Tag der offenen Tür, Besuch der internationalen Messe, Zertifizierung